Jun 09, 2023
Deutschland verhaftet einen Mann, der beschuldigt wird, illegal elektronische Komponenten für Drohnen nach Russland exportiert zu haben
Ein deutsch-russischer Doppelstaatsbürger ist in Deutschland wegen des Vorwurfs festgenommen worden, mehrfach gegen das Außenwirtschaftsgesetz des Landes verstoßen zu haben, indem er elektronische Komponenten an ein beteiligtes Unternehmen in Russland exportierte
Ein deutsch-russischer Doppelstaatsbürger ist in Deutschland wegen des Vorwurfs festgenommen worden, mehrfach gegen das Außenwirtschaftsgesetz des Landes verstoßen zu haben, indem er elektronische Komponenten an ein Unternehmen in Russland exportiert hat, das in der Produktion von militärischem Material und Militärzubehör tätig ist, teilte die deutsche Bundesanwaltschaft am Dienstag mit.
Der Verdächtige, der gemäß den deutschen Datenschutzbestimmungen nur als Waldemar W. identifiziert wurde, wurde im März festgenommen. Am Montag wurde jedoch der damalige Haftbefehl eines Amtsgerichts der Stadt Mannheim durch einen Haftbefehl eines Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs ersetzt.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft war W. Geschäftsführer zweier von ihm gegründeter Unternehmen im Saarland für den internationalen Handel mit elektronischen Bauteilen.
Im Zeitraum von Januar 2020 bis März 2023 exportierte er 26 Mal elektronische Komponenten an ein Unternehmen in Russland, zu dessen Produktion auch die Drohne „Orlan 10“ gehörte, die derzeit von den russischen Streitkräften im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird.
Komponenten des vom Verdächtigen gelieferten Typs seien ein üblicher Bestandteil dieser Art von Drohnen und fielen unter die Russland-Embargo-Verordnung der Europäischen Union, teilte die Staatsanwaltschaft in einer schriftlichen Stellungnahme mit.
Um die EU-Sanktionen zu umgehen, importierte W. die betreffenden Waren in der Regel zunächst aus dem Ausland nach Deutschland und exportierte sie dann nach Russland – unter anderem über ein von ihm kontrolliertes Unternehmen im südwestdeutschen Bundesland Baden-Württemberg.
Die Exporte erfolgten zunächst an zwei zivile Scheinfirmen mit Sitz in Russland. In Absprache mit W. stellten diese Unternehmen die Weiterleitung der Ware an den Militärhersteller sicher. Nach Kriegsbeginn in der Ukraine im Februar 2022 verlegte sich der Tatverdächtige auf den Transport der Waren nach Russland unter anderem über Dubai und Litauen mit Hilfe angeblicher Empfänger in Drittstaaten
Der Gesamtwert der illegal exportierten Bauteile beläuft sich auf rund 715.000 Euro (773.000 US-Dollar).